Was wäre wenn....

forsa, Dienstag, 11. November 2003, 20:38 (vor 7857 Tagen) @ Ishah

Die Nahostthematik liefert dann das Alibi über
welches der Hass transportiert werden kann.


Scheinbar, aber die Statistik legt nahe, das je
nach pol. Standpunkt, die Begründungen variieren.
Nahost ist das zentrale Thema für die "Linken".
Offensichtlich haben die größere Medienwirkung als
die "Konservativen".
Die Berichterstattung in der Welt ist imho neutral
bis positiv.

Neben dem Hass gibt es vermutlich noch eine
andere, eher psychologische Begründung: den Wunsch
nach Lösungen. Da der Nahostkonflikt komplex ist,
müßte man schon sehr differenziert analysieren,
das ist mit Frust verbunden. Da ist es schon
einfacher, den "Rückzug" zu fordern und davon zu
träumen, man hätte damit alle Probleme gelöst,
just my two cents.

Fragestellung: im Verhältnis zu den Opferzahlen
ist der Nahe Osten "relativ" ruhig. Jedoch wird
besonders darauf geachtet, auch in den Medien.


Seit dem Beginn der Intifada Teil II, sind im
Congo... wieviele Menschen regelrecht
abgeschlachtet worden? Die Zahl - wo wir gerade
dabei sind - entspricht etwa 30% der gesamten
palästinesischen Bevölkerung... Wo Millionen
ermordet werden, ist das Interesse der Medien und
des Mobs gering. Logisch: es eigent sich nicht um
Hass zu verbreiten.


Man weiß in der Regel geraume Zeit vorher, wo der
nächste Völkermord stattfinden wird, ihn zu
verhindern würde erhebliche Mittel in Anspruch
nehmen und das will niemand. In Sinne des oben
gemachten Arguments: da eine Lösung hohe Kosten
verursacht und eigenen Einsatz verlangt, will man
keine Lösung. Nahost bietet sich an, gleichzeitig
Freiheits-und Friedenskämpfer zu sein und das bei
perfekter Verantwortungslosigkeit vorm heimischen
Fernseher. Das gäbe es im Kongo nicht.

Hier eine wissenschaftliche Ausführung dazu: http:
//www.zeit.de/2002/16/200216_g-heinsohn_youth_xml

Eine Analyse momentaner Konflikte aus der Sicht
der Völkermordforschung, sehr nüchtern und darin
sehr schockierend. Der Autor geht in dem Interview
auch auf Nahost ein.
Die in dem Zusammenhang gemachten Aussagen über
die soziale Konstuktion von Terrorismus lassen
sich übrigens auch auf weibliche SMA übertragen,
die der Autor unterschlägt.


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