Geschichten aus dem Paradies

Divara @, Mittwoch, 03. September 2014, 21:25 (vor 3906 Tagen) @ Divara

Das Kosovo hat nun fertig.
Thema heute: der Zoll.

Zollbestimmungen schützen die einheimische Produktion auch dann, wenn nicht viel produziert wird, das Einheimischen wirklich kaufen wollen bzw. können. So habe ich zum Beispiel keinen Jugoslawen mit einer dieser wunderbaren Kameras Fotos machen sehen.

Es gab allerdings durchaus Verführerisches: in Heimarbeit gefertigte Garderobe, die sich von dem Ketten-Krempel deutscher Innenstädte deutlich positiv unterschied. Es gab auch echten Schmuck, edel und nur für Touristen erschwinglich. Keramik, die keine Massenproduktion war, gute Lederschuhe und Handtaschen.
Interessant war auch das Sortiment an Naturheilmitteln, und insgesamt wirkten die Apotheken gut bestückt. Aspirin wurde in Lizenz hergestellt, trotzdem galt das auswärtige Aspirin – aus nicht nachvollziehbaren Gründen – für wirkungsvoller. Übrigens nannte man Tabletten vielfach „aspirini“, während das tatsächliche Aspirin als „bajer“ (Bayer) bezeichnet wurde.

Aber der Bevölkerung fehlte vieles. Dennoch waren die Zölle enorm hoch. Sie beliefen sich etwa auf das Dreifache des ursprünglichen Preises. Das war Abzocke, aber das Sympathische war: man wurde fast nie kontrolliert.

So gelang es mir ohne Mühe, u. A. folgende Artikel einzuführen:
1 Bohrmaschine nebst Messgerät für die Elektroleitungen
1 Heißwasserkocher
1 Digitalklavier mittlerer Größe
1 Klarinette
1 kleine Stereoanlage nebst Kassettenteil und Kopfhörer
1 Bügeleisen
abgesehen von allerlei kleinem Schnickschnack…


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