Geschichten aus dem Paradies

Divara @, Donnerstag, 04. September 2014, 11:00 (vor 3906 Tagen) @ Divara

Natürlich führt auch kein Weg am Thema Islam vorbei.
Er ist also heute Thema.

Wir waren ein Gruppe von, je nachdem, 5 bis 7 Leuten, die sich am Spätnachmittag am Strand traf, die einen kamen nach der Arbeit, die anderen, falls künstlerisch tätig, vor der Arbeit. In der Regel ging es ziemlich gut gelaunt zu.

In einer kleinen Entfernung von unserem angestammten Platz an einem Hotelstrand lagen zwei offensichtlich nicht jugoslawische Männer und langweilten sich. Man hörte mal im Vorbeigehen Brocken in einer unverständlichen Sprache, und wir tippten auf Iraker. Denn Irak und Jugoslawien waren als Blockfreie dicke Freunde, und Studentenaustauch gab es auch.

Die beiden einsamen mutmaßlichen Iraker schielten nun immer öfter zu uns herüber und rückten täglich ein bisschen näher, sie suchten ganz offensichtlich Kontakt, und wir alle lächelten ihnen aufmunternd und einladend zu.

Dann passierte es: Es war der Tag, an dem ich nachmittags einen Kaffee in der Strandbar trinken wollte, und die war bei dem weitläufigen Strand um einiges entfernt. Ich machte mich also auf den Weg, trank den Kaffee und trat den Rückweg an. Aus der Entfernung sah ich: es hatte geklappt. Meine Freunde und die zwei Iraker saßen nebeneinander und unterhielten sich, das Eis war gebrochen, der Kontakt hergestellt.

Und ich wollte ihnen eine Freunde machen, sie willkommen heißen, mit einem Spaß, den kein Jugoslawe übelgenommen hätte: Ich schlang mir mein Badetuch wie einen halben Tschador um den Kopf und stieß freudestrahlend wieder zu der Gruppe. Meine Freunde (auch Muslime darunter) lachten schallend los – die beiden Iraker nahmen ihre Badetücher, standen auf, gingen weg und wurden nie wieder gesehen.

Und ich stand da mit dämlichem Gesicht.

Aus Rückschau kann ich nun sagen: das war der erste Hinweis, dass die Welt nicht friedlich bleiben würde.


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