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Aber mal was ganz anderes:
Ich bin von Samstag bis Dienstag in Börlin.
Wer Lust hat auf einen Kaffee, ich würde mich freuen!
Werter Alex, ............wo bleibt eigentlich der etwas ausführlichere Reisebericht?
Oder war der Ausflug so ereignislos, daß 'man' nur berichten könnte,
man habe fünf Stunden gemütliche Autofahrt gut überstanden (?).
Ist ja gut, Sie haben ja recht.
Wir fuhren tatsächlich in lässigen 5 Stunden ohne Stau ins wilde Spreeathen.
Trotz nicht mehr sichtbarer Grenzen überkommt mich immer noch ein fettes Gruseln, wenn
ich Helmstedt passiere, noch übler sind die Erinnerungen an Herleshausen…
Etwas, was bei den Jüngeren wohl nur noch Achselzucken hervorrufen wird.
Aber meine erste Begegnung mit Ostgrenzern war prägend…
Wir kamen bei einer Freundin in Mariendorf unter, die derweil am Schauspiel Ffm herumlungerte und Schweizern
die Fresse polierte.
Was ja auch eine honorige Aufgabe darstellt.
Zwei Menschen, ein Hund (und die Erstausgabe von "Kot und Köter" im Gepäck), kamen unterdessen entspannt in ihrer Wohnung an.
Einkaufen bei Edeka umme Ecke vom Ullsteinhaus war die erste Tat, der Hund musste ja defäkieren und so trafen Berlins Tretminen auf ihr hessisches Äquivalent…
Selbstverständlich nahm Madam den nagelneuen Rollrasen vor dem Kapellchen der Stadtteil-VIPs.
Für den Rückweg sparten wir uns den Mariendorfer Damm und landeten in der Monopolstraße. Wir waren schlagartig völlig woanders, ein wirklich putziges Viertel und fast schon unwirklich angesichts der wüsten Verkehrsachse in unmittelbarer Nähe:
Sonntag wanderten wir durch den Grunewald Richtung Wannsee, wir haben uns konsequent (etwas) verlaufen und als wir nach Stunden in irgendeinem bonfortionösen Strandcafe landeten, qualmten die Füß', aber der Blick und das Eis versöhnten.
Allerdings waren wir ja aus kulturellen Gründen in die Hauptstadt gekommen und so begann der nächste Tag mit der Museumsinsel. Ich wollte schon immer mal ins Pergamon, alleine schon wegen des Blauen Tores.
Verwegen nahm ich den Weg per Auto, um dann recht schnell zu begreifen, dass die Berliner unglaubliche Träumer sind.
Kurze Grünphasen dienen der Kontemplation, vor allem desjenigen, der vorne steht.
Ich kann so etwas schlecht aushalten, kurze Grünphasen sind schon eine Frechheit, Schlafmützen sowieso, aber die Krönung war der Mangel an grünen Wellen.
Ich war kurz vorm Verdammen meiner hirnrissigen Idee, mit dem eigenen Gefährt die Stadt zu erobern, als ich zu allem Überfluss einen Parkplatz so gut wie vorm Eingang fand.
Was für ein netter Abschluss eines unwürdigen Dramas…
Das Pergamon ist keine Reise wert. Leider.
Die ausgestellten antiken Brocken sind schlecht präsentiert, es war unglaublich schwül in dem Laden, kein Fenster der Schaukästen war entspiegelt und die wenigen Ruheplätze waren von völlig übernächtigten Teenagern belegt (nicht besetzt…), die anscheinend immer noch ziemlich vergiftet vom Vorabend waren.
Didaktisch ist das Museum eine Katastrophe und irgendwie vorgestrig.
Es hat sich aber gelohnt, alle Tickets vorher online zu erwerben, wir mussten jedenfalls nirgendwo anstehen…
Entspannt haben wir uns danach auf dem Tempelhofer Feld.
Ein ausgemusterter Flughafen half prima, die tags zuvor im Grunewald gemarterten Füße auf Vordermann zu bringen…
Wir liefen nicht viel weniger.
Kurzweilig war es aber. Die Idee, mit einem Drachen und einem Skateboard die Startbahn entlang zu fetzen, fanden viele spannend und die meisten konnten das auch ziemlich gut. Bin sehr gespannt, was die Berliner mit diesem Filetstück mitten in der Stadt anfangen, als Freizeitpark ist das Teil sicherlich prima zu nutzen, in Westdeutschland würde es einer "sinnvolleren" Nutzung zugeführt…Wohnungen zum Beispiel.
Der folgende Tag fing gut an, gegen 11:00 Uhr eine ziemlich taugliche Currywurst im Curry 36 inhaliert und dann zu Fuß weiter zum Jüdischen Museum, dessen Neubau (Libeskind) mir auf Fotos gut gefiel, vor Ort aber ziemlich düster wirkte. Wie eine Festung. Hat aber trotzdem was, die gesamte Anlage.
Dezente Umwege auf dem Weg zum Moritzplatz, meine Gefährtin wollte unbedingt die Prinzessinnengärten besuchen, Urban Gardening ist schwer angesagt, ich ging tapfer mit.
Füße qualmten schon wieder…
Auf dem Weg größere Polizeiansammlungen, aber alles lungerte nur und schien auf irgendetwas zu warten.
Endlich am Moritzplatz, fing es an zu stürmen.
Die Prinzessinnengärten waren, was ich befürchtete….überbewertet, chaotisch und auch ein bisschen pubertär, eben etwas für romantisch gesinnte Jungfrauen und Jünglinge.
Der Gedanke, immer fluchtbereite Bäckerkisten mit Kräutern und Gemüse zu haben, scheint für galoppierende Veganer einen gewissen Reiz darzustellen, ich gehe jedenfalls lieber auf einen Wochenmarkt…allein schon wegen der Weinstände.
Mit dieser vorsichtig hervorgeschnaubten Haltung sorgte ich aber sofort für schlechte Stimmung meiner Begleitung, selbstverständlich völlig zu Recht.
Urban Gardening wird seinen Weg durch alle Unistädte Deutschlands machen…
Dann fing es an zu regnen, wir flüchteten in ein Cafe, dessen türkische Besitzerin uns wegen des kotigen Köters sofort des Ladens verwies und folgten dann dem lauten Gejohle, in der Hoffnung auf ein weiteres, gnädigeres Kaffeehaus.
Stattdessen landeten wir mitten am Oranienplatz, wo unter Absingen schmutziger Lieder ein Zeltlager geräumt wurde.
Von den Zeltbewohnern selbst. Angesichts des Zustands des Platzes absolut verständlich.
Meine Begleitung befürchtete missverständliche Beifallskundgebungen meinerseits und lotste mich in die nächste Ubahn und dann ging es ab nach Hause ins Trockene und Warme.
Es wurde ein fußentspannter Nachmittag.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Klamotten und fuhren zum Gropiusbau.
Wir hatten Karten für Ai Wei Wei und trotz boshafter Kritiken enterten wir den wunderbaren Bau vorbei an einer wartenden und frierenden Schlange (Onlinekarten!).
Der Gropiusbau ist außen und innen nach meinem Geschmack, was für ein Meisterwerk.
Auch wenn einige der hiesigen Kritiker Herrn Ai für überbewertet halten, hat mich die Ausstellung überzeugt.
Sie ermöglicht einen ziemlich krassen Blick auf das politische China der letzten 20 Jahre, die Installationen haben immer einen Bezug zu Ereignissen, die bekannt sind, ohne deren Aus- und Nachwirkungen genau zu kennen.
Die Zusammenhänge aufzuzeigen ist Ai gelungen.
Nach 90 Minuten in einer wenig überfüllten (und völlig frei von behumsten Teenies…) Ausstellung, die erstklassig ausgeleuchtet und hervorragend didaktisch aufbereitet war, ging es auf den Heimweg.
Der genau so lässig und unspektakulär war wie die Hinreise.
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Divara,
01.04.2014, 08:13
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Divara,
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Divara,
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Albert Schweizer,
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Divara,
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NN,
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Alex,
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Oblomov,
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Schweinske,
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udosefiroth,
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Oblomov,
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Divara,
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- Nachricht von heute - Rachmones mal wieder kurz da, 01.04.2014, 23:08
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