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Polizeigewalt

Alex @, Donnerstag, 27. November 2014, 12:32 (vor 3821 Tagen) @ NN

Ich halte es für vorschnell, sich zu dem Vorfall in Ferguson zu positionieren, wenn man die (nun anscheinend öffentlich zugänglichen) Vernehmungsprotokolle der Zeugen nicht mindestens quer gelesen hat - oder zumindest zwei verschiedene Zusammenfassungen derselben. Das habe ich nicht, also kann und will ich den Kern des Geschehens nicht bewerten, zumindest vorläufig nicht.

Der Kern des Geschehens liegt auch im Fall Trayvon Martin im Dunkeln. Da mir hier jedoch einiges über den Vorlauf und den Nachgang bekannt ist, sind mir diesbezüglich folgende Dinge aufgestoßen:

1. Hier hat zweifelsohne jemand einen auf Polizist gemacht, obwohl ihm die Polizei eindeutig dazu geraten hat, auf den Streifenwagen zu warten und denjenigen, den er für verdächtig hielt, lediglich im Auge zu behalten.

2. Das Opfer, Trayvon Martin, hatte nichts ausgefressen. Hier wurde ein schwarzer Jugendlicher von einem Wichtigtuer zu Unrecht verdächtigt, der auch noch nach seinem Gerichtsverfahren anscheinend nicht ganz rund läuft.

3. Die Polizei hatte den Fall binnen sehr kurzer Zeit abgeschlossen.

Der Fall Martin ist für mich allerdings anders gelagert.
Es war keine Polizeigewalt.
Und dieser Trayvon war kein Schäfchen, wer weiß, was die beiden miteinander auszumachen hatten...

4. Die teils ekelerregenden Kommentare von amerikanischen Rechtsaußen und ihrer deutschen Pendants in der Blogosphäre, die nicht mehr Substanz hatten als diejenigen von echten politisch Korrekten, die zwanghaft in jedem erschossenen schwarzen amerikanischen Jugendlichen ein unschuldiges Opfer sehen wollen.

(Während ich in ein und demselben Kommentarbereich einer deutschen Wochenzeitung ein paar Wochen vor der Diskussion über diesen Fall von den obligatorischen Hanswürsten noch als "rechts" und "neoliberal" bezeichnet wurde, galt ich hier anderen Hanswürsten als "naiv" und "gutmenschig".)

Dieses Phänomen ist oft das Zeichen, dass man noch alle Tassen im Schrank hat...
Am lustigsten finde ich, "neoliberal" als vermeintliche Abqualifizierung zu verwenden.:-D


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