Gender-Thema: Sozialisierte Männer
Cora Stephan schrieb zum Sylvester-in Köln-Vorfall einen niedlichen Aufsatz, der (u.a.) bei "achgut" unter dem Titel:
"Der postheroische Mann ....."
zu lesen ist. Diesmal geht es jedoch um das Verhalten hiesig sozialisierter Männer.
Im Raum steht für Stephan die Frage: Wie (und warum) verhielt er sich im Getümmel des Kölner Sexismus und Raubes.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_postheroische_mann_und_andere_...
Die These, dem Mann sei die BeschützerRolle abgewöhnt worden, kann ihre Argumentation m.E. nicht verfestigen,
denn schon die Prämissen schließen die wahrscheinlichste Verhaltensweise aus, nämlich die archaischste.
Deshalb ist auch die Frage müßig, hätten die Männer die attackierten Frauen verteidigt, weil doch bekannt ist, dass in erster Linie Frauen überfallen wurden, die ohne männliche Begleitung waren. Dass einfach gestrickte Nord-Afrikaner ihnen vertraute Herrschaftsverhältnisse auch in der Fremde anerkennen ( so zB wenn eine Frau einem Mann zuzuordnen ist, ein Paar ), ist eher wahrscheinlich.
Klar, die Formen der Auseinandersetzung haben sich - zum Glück - in den letzten hundert Jahren weitestgehend in eine 'nur-verbale" gewandelt. Dennoch:
Ist es vorstellbar, dass wir (m) in Begleitung weiblicher Wesen angesichts der Übermacht uns auf die Stufen der Domplatte setzen, in Ruhe eine Zigarette drehen und zuschauen, wie sich alles entwickelt, wie die Begleitung betoucht und ausgeraubt wird? Als hätten wir damit nichts zu tun.
Ich denke, nein!
soviel Urinstinkt und Verhalten ist immernoch vorhanden, selbst wenn unsere Begleiterin nur eine ungeliebte Kollegin oder Bekannte oder sogar männlich ist. Man verbindet das "Schicksal" mit der / dem Hauptbetroffenen. Und verteidigt ( im Rahmen der individuellen Möglichkeiten ). Zumindest würde man versuchen, die resp. den Hauptbetroffenen aus der Schußlinie zu ziehen.
In Krisensituationen fallen wir zurück ins Archaische. Da läuft auch für Pazifisten ( und für Untrainierte ) die Grundprogrammierung. Sicherlich auch zu bezeichnen als 'Verantwortung für Sippenmitglieder'. ( Welche in diesem Moment auch jener sein kann, mit dem man nur einmal Blickkontakt hatte und der nicht einmal signalisieren muß: 'Help me !"
Natürlich sind wir (v)erzogen durch die Frauenbewegung.
Aber das ist vielleicht alles nur Fassade oder Show; in Wirklichkeit bleiben wir doch die alten Macker,
die allerhand Risiken eingehen würden, um Hilflosen beizustehen - gerade wenn es um Frauen geht.
Die Übermacht erfordert Verstärkung, deshalb erwarten wir Solidarität auch von unseren Stellvertretern, den Bullen und den 'arglosen' Passanten, die Sorge tragen sollten, dass unsere Lieben ( und auch die weniger lieben ) gut und unbehelligt ihr Heim erreichen. Die "Stellvertreter" sind ihrer Rolle nicht gerecht geworden. Sie haben ihre Arbeit verweigert; aus meiner Sicht sogar als "unterlassene Hilfeleistung" zu werten.
Ich glaube nicht, dass an dieser Grundeinstellung - in Not zu helfen - sich in den letzten hundert Jahren irgendetwas verändert hat. Wenn die 'Ordnungsmacht' sich verweigert, dürfte es spannender sein, dieses Phänomen zu untersuchen ( und nicht nur zu fragen, was die jungen Begleiter getan hätten, wenn sie als Begleiter vorOrt gewesen wären ).
Frau Stephan kritisiert einen "Fortschritt" der Weicheier-Sozialisierung, der m.E. in der Tiefe gar nicht stattgefunden hat.
Womit ich nicht behaupten wollte, die Frauenbewegung habe keine Neuerungen gebracht. Doch, ganz viele sogar.
Nur nicht in dem Fall.
Hier waren die ( armierten ) Beamten die 'Weicheier', die sich ob der Übermacht nicht einzugreifen trauten.
Sie hätten wenigstens die Freiheitsberaubten jungen Frauen befreien, d.h. aus der Menge herausholen können.
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