
Gender-Thema: Sozialisierte Männer
Cora Stephan schrieb zum Sylvester-in Köln-Vorfall einen niedlichen Aufsatz, der (u.a.) bei "achgut" unter dem Titel:
"Der postheroische Mann ....."
zu lesen ist. Diesmal geht es jedoch um das Verhalten hiesig sozialisierter Männer.
Im Raum steht für Stephan die Frage: Wie (und warum) verhielt er sich im Getümmel des Kölner Sexismus und Raubes.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_postheroische_mann_und_andere_...Die These, dem Mann sei die BeschützerRolle abgewöhnt worden, kann ihre Argumentation m.E. nicht verfestigen,
denn schon die Prämissen schließen die wahrscheinlichste Verhaltensweise aus, nämlich die archaischste.
Deshalb ist auch die Frage müßig, hätten die Männer die attackierten Frauen verteidigt, weil doch bekannt ist, dass in erster Linie Frauen überfallen wurden, die ohne männliche Begleitung waren. Dass einfach gestrickte Nord-Afrikaner ihnen vertraute Herrschaftsverhältnisse auch in der Fremde anerkennen ( so zB wenn eine Frau einem Mann zuzuordnen ist, ein Paar ), ist eher wahrscheinlich.
Der von mir mit amüsiertem Wohlwollen verfolgte Klonovsky schrieb anlässlich des Ablebens von R.Willemsen folgende boshaften Worte:
"Der soeben verstorbene R. Willemsen ist für mich insofern interessant, als er einen Trend verkörperte, den ich bereits länger beobachte: Immer mehr westliche Y-Chromosombesitzer sterben als großer Junge (oder, wenn's am Ende schnell geht, als juveniler Greis); das Stadium des Mannes, zumal des reifen Mannes, lassen sie einfach aus."
Dem kann ich beipflichten (und nein, es ist nicht nur Selbstreflektion... ).
Wenn Cora Stephan DARAUF insistiert, dann hat sie recht.
Ob das zu bedauern ist?
Eher nicht.
Der metrosexuelle Mann braucht die Attitüde des gendermäßigen Beschützers im Alltag immer weniger.
Wie übrigens die meisten Frauen auch. Wer als Macho mal versehentlich in einer Lesbenbar landete und von der handfesten Barkeeperin die Fresse poliert bekam, der konnte ein Liedchen davon auf der Schnabeltasse pfeifen...
Btw, Raj Kootrapali, einer der metrosexuellen BIG BANGer, hatte mal für metrosexuell die perfekte Definition:
"Ich mag Frauen UND ihre Körperpflegeprodukte...")
Kurzum, es gibt im Alltag, zumindest im urbanen Raum, wenig solcher Situationen, die den Beschützerinstinkt provozieren.
Das mag sich geändert haben in Gegenden, die heute eher zum urarabernen Raum mutiert sind.
Da ist man aber als einzelner "weißer" Mann auch in Gefahr.
Klar, die Formen der Auseinandersetzung haben sich - zum Glück - in den letzten hundert Jahren weitestgehend in eine 'nur-verbale" gewandelt. Dennoch:
Ist es vorstellbar, dass wir (m) in Begleitung weiblicher Wesen angesichts der Übermacht uns auf die Stufen der Domplatte setzen, in Ruhe eine Zigarette drehen und zuschauen, wie sich alles entwickelt, wie die Begleitung betoucht und ausgeraubt wird? Als hätten wir damit nichts zu tun.Ich denke, nein!
soviel Urinstinkt und Verhalten ist immernoch vorhanden, selbst wenn unsere Begleiterin nur eine ungeliebte Kollegin oder Bekannte oder sogar männlich ist. Man verbindet das "Schicksal" mit der / dem Hauptbetroffenen. Und verteidigt ( im Rahmen der individuellen Möglichkeiten ). Zumindest würde man versuchen, die resp. den Hauptbetroffenen aus der Schußlinie zu ziehen.
In Krisensituationen fallen wir zurück ins Archaische. Da läuft auch für Pazifisten ( und für Untrainierte ) die Grundprogrammierung. Sicherlich auch zu bezeichnen als 'Verantwortung für Sippenmitglieder'. ( Welche in diesem Moment auch jener sein kann, mit dem man nur einmal Blickkontakt hatte und der nicht einmal signalisieren muß: 'Help me !"
Solche bösartigen Aktionen wie auf der Domplatte haben einen kriminellen Hintergrund.
Kulturell gibt es leider die Nichtachtung von Frauen in islamischen Gesellschaften, aber solche Aktionen wie in Köln gehen auch dem "normalen" Muslim gegen den Strich und bedürfen einer geübten Planung.
Dass die Polizisten teilweise den Opfern nicht sofort zu Hilfe kommen konnten, hatte auch etwas mit dem perfiden Vorgehen der 1000 nordafrikanischen "Selbstbeflecker" zu tun, die sich um die Tatvorgänge so verdichteten, dass es sehr aufwändig war, zu den Opfern vorzudringen. Übrigens auch eine Technik, wie man sie vom organisierten Raub und Taschendiebstahl auf der Straße kennt.
Natürlich sind wir (v)erzogen durch die Frauenbewegung.
Aber das ist vielleicht alles nur Fassade oder Show; in Wirklichkeit bleiben wir doch die alten Macker,
die allerhand Risiken eingehen würden, um Hilflosen beizustehen - gerade wenn es um Frauen geht.
Einem Hilfebedürftigen zu helfen ist nichts geschlechtsspezifisches.
Ich habe auch schon eingegriffen, als einem schmalen Kerlchen die Handtasche der Angetrauten um die Ohren flog und er jammernd Zähne spuckte...
Ansonsten gilt es zu konstatieren, dass es oft Frauen sind, die sich, eher als Männer, einmischen.
Was auch damit zu erklären ist, dass Männer öfter bei "intermännlichen" Gewalttätigkeiten denken, das ist schon ok, wer weiß, was der Typ getan hat, dass er so angegangen wird...
Sprich, Gewalt unter Männern ist nach wie vor "normal"...
Frau Stephan kritisiert einen "Fortschritt" der Weicheier-Sozialisierung, der m.E. in der Tiefe gar nicht stattgefunden hat.
Womit ich nicht behaupten wollte, die Frauenbewegung habe keine Neuerungen gebracht. Doch, ganz viele sogar.
Nur nicht in dem Fall.
Hier waren die ( armierten ) Beamten die 'Weicheier', die sich ob der Übermacht nicht einzugreifen trauten.
Sie hätten wenigstens die Freiheitsberaubten jungen Frauen befreien, d.h. aus der Menge herausholen können.
.
Siehe meine Beschreibung der Tatvorgänge weiter oben.
Mit so einem Phänomen der "Verdichtung" waren die Einsatzkräfte vermutlich erst mal überfordert.
Das wird so schnell kein zweites Mal gelingen.
Ansonsten ist der Alltag im Vergleich zu vor 40 Jahren aggressiver geworden.
Allerdings waren wir alle zu der Zeit so friedensbesoffen, das ist heute unvorstellbar.
Das gab es auch früher selbst in Friedenszeiten nicht.
In den Dekaden davor war es wesentlich riskanter, ein (junger) Mann zu sein.
Aus zuverlässigen Quellen weiß ich, dass Wirtshausschlägereien mit hoher Gewalt und Wahrscheinlichkeit die Wochenenden prägten und vor allem in den Großstädten zu Bürgerkriegsszenarien ausarteten, die sich von den Innenstädten bis in die Vororte zogen.
Und auch die Einsätze der MP Samstags abends in den 70ern ließen kein Auge trocken. Die Hickory Stöcke der US-MilitärPolizisten führten zu schnellen Auflösungen rüder Kloppereien...
Das alles gibt es heute nicht mehr in dieser Schlagzahl.
Ist mir eigentlich auch ganz recht...
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