Paul Spiegel for Bundespräsident!?

hybride, Mittwoch, 17. September 2003, 10:50 (vor 7911 Tagen) @ alex

Alex:

Ich fand das damals ja auch klasse, mit den
"Etablierten" wollte man als juveniler Spiesser
nichts zu tun haben, so progressiv wie man sich
fühlte. In dem Bewusstsein, die Welt den
bescheuerten Altvorderen endlich mal genau
erklären zu müssen, war man wahrscheinlich mehr
als unerträglich.

.
Stimmt schon. Andereseits bin ich zu min. 90%
davon überzeugt, daß ich die damaligen dt. ßpießer
immer noch unerträglich fände. (Ich komme aus
Prag. Die erwachsenen Tsch. waren zwar auch
ßpießig, aber anders als die dt. ... doch auch
unerträglich! )
.

Und antikapitalistische Attitüde war ja wohl das
mindeste.

.
Na ja, ich war aus dem Sozialismus in den
Kapitalismus geflohen, so daß bei mir der Fall ein
bißchen anders lag. Dennoch war es mir gleich
besonders wichtig, mich mit Trotzkis Ideen
vertraut zu machen, weil für die soz. Regimes die
"Trotzkisten" der abgeschaumste Teil der
Menschheit waren; das machte sie mir zwangsläufig
(wenn auch unbekannterweise) sympathisch, auch
hier. Na ja, für einen Eintritt in die "Vierte"
hatte das nicht gereicht: Gegen "Gleichheit" hatte
ich damals nix, im Gegenteil, gegen die Avantgarde
des Proletariats dagegen schon. Das widerstrebte
meiner antiautoritärern Ader.
.
Generell glaube ich, daß die beiden
Hauptforderungen der fr. Revolution, "Freiheit &
Gleichheit", nicht voll miteinander zu vereinbaren
sind; immer geht eins auf Kosten des anderen.
Inzwischen macht es mir nix mehr aus, das
einzusehen und die Freiheit vorzuziehen. Da muß
man aber erstmal durch! (Wer das schon immer
wußte, ist mir nicht ganz geheuer.)
.

Nee,nee, man sollte aufhören das zu verklären,

.
Ich verklär das nicht. Wollte nur sagen, daß man
nicht so tun sollte, als ob man schon immer so
superschlau gewesen wäre ...


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