Gerhard, stell Dir vor...

Gregor, Dienstag, 07. Oktober 2003, 00:04 (vor 7892 Tagen) @ Eine Antwort an einen Freund


Mich stört an dem Artikel von Broder die
einseitige Gegenüberstellung palästinensischer
Terrorismus gegen israelische Vergeltungsschläge.
Es stimmt zwar, dass man angesichts der vielen
Opfer Israel auch härtere Maßnahmen jenseits
normaler rechtsstaatlicher Normen nicht völlig
verdenken kann.

Allerdings blendet Broder das Problem das für mich
den eigentlichen Kern der Nahostfrage ausmacht
völlig aus: Die israelischen Siedlungen in
Palästina.
Durch diese verstreuten "Festungen" müssen die
Palästinenser Schritt für Schritt eine Enteignung
ihres Landes hinnehmen, ein souveräner Staat mit
territorialen Hoheitsrechten rückt so in weite
ferne.

Anschläge auf die Soldaten die diese Besatzung
ermöglichen sind für mich ähnlich gerechtfertigt
wie die israelischen Vergeltungsmaßnahmen.
Leider hört man Broders mahnende Stimme nie, wenn
westliche Politiker auch diese palästinensischen
Anschläge verurteilen.

Dabei könnte man doch so schön seine eigenen
Zeittafel spiegeln, bloß dass man anstatt der
Terroranschläge die fortschreitende Enteigung und
Zerstückelung Deutschlands durch eine fremde Macht
abträgt.

Quasi die Stimmung bei der Besetzung des
Rheinlandes durch Frankreich hoch 10. Dann hat man
auch wieder ein Gefühl für die Situation einer
Partei im Nahostkonflikt, diesmal eben bei den
Palästinensern.

Leider wird halt auch im Spiegel immmer noch mit
zweierlei Maß gemessen...


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