Kippa

ap, Freitag, 14. November 2003, 13:17 (vor 7855 Tagen) @ ap

ausserdem hab ich bei meiner betrachtung andere
prioritäten. ich kauf dir dein pathetisches
gesülze, als ob dich ein paar hunderttausend tote
asiaten mehr oder weniger ernsthaft interessieren
würden, nicht ab.

tatsache ist, das die etablierung des
süd-vietnamesische regimes darauf hinauslief,
vietnam zu teilen, und dass die kommunisten
diejenigen waren, die die nationale einheit
vietnams wiederherstellen wollten (und schon 1956
hätten wiederherstellen können). sie waren hart,
sie waren organisiert und sie hatten ein ziel und
die zustimmung der bevölkerungsmehrheit, und waren
deshalb stärker als das korrupte
minderheits-regime im süden - und damit auch die
verdienten sieger. ob das ziel die mittel
rechtfertigt, bzw. welche mittel noch erlaubt und
welche unannehmbar sind, ist eine alte, komplexe
ethische frage, aber wenn man sich die methoden
des diem-regimes anschaut, dann waren die
kommunisten, was das (un)ethische angeht, nicht so
himmelweit von der gegenseite entfernt.

und dass die amerikaner (aus ihrer damaligen
strategischen perspektive vor dem hintergrund des
kalten krieges zurecht; obwohl sie, mit ein
bisschen weniger ideologie und ein bisschen mehr
pragmatismus und genauerer beobachtung es schon
besser hätten wissen können) sich in diese
inner-vietnamesische angelegenheit eingemischt
haben, war erstens blödsinnig, zweitens
schei***teuer und verlustreich für die amis, und
hat drittens dem vietnamesischen volk eben noch
einen zehnjährigen schweinekrieg beschert, und
jeder, der heute, 30 jahre danach, noch so tut,
als wär das ein "gerechter" krieg gewesen oder
behauptet, man hätte schon gewonnen, wär man nur
etwas herzhafter vorgegangen, muss ein ziemlich
verstockter revisionist sein (erinnert irgendwie
an die dolchstoss-legende, oder nicht?)

Viele Leute Deines Schlages empfanden früher
einmal Solidarität für Israel


erstens weiss ich nicht, wer "leute meines
schlages" sind, ich bin jedenfalls kein sozi,
schreib dir das hinter die ohren, und zweitens
empfinde ich immer noch solidarität mit israel,
kibbutzim hin oder her.

und mit irak brauchst du mir auch nicht so kommen,
ich war seit 12 jahren der meinung, dass saddam
beseitigt werden muss, aber ich war und bin
skeptisch, was das pathetische geseier betrifft,
das aus amerika kommt, und ihre naiven
vorstellungen von einem westlichen, demokratischen
irak und wie glatt das alles laufen soll, hab ich
auch immer skeptisch gesehen, und die motive für
diesen krieg (die offen gezeigten und die
hintergründigen) sind auch nicht über jeden
zweifel erhaben,
ABER ich war immer für den militäreinsatz, ich
find es gut dass saddam weg ist, ich hoffe sehr,
dass die amis es schaffen, nen stabilen,
demokratischen irak aufzubauen, und was die motive
betrifft, das halt ich so wie mit den vietnamesen
und pol pot - sie sind irrelevant, hauptsache, sie
haben dieses schwein beseitigt.

nochn schönen,


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