Oldtimer aus meiner Vaterstadt

H.., Donnerstag, 16. August 2012, 21:33 (vor 4654 Tagen) @ The Editrix

Ich hatte da jedenfalls ne gute Zeit.


Mainzwegen, abba wießeweiß gehörtet nichmehr zum Rewier, datt merkße allein schon anne Sprache. Ich waa da imma nur auf Besuch wegen eine ausgewandatte Perle.


Der Wuppertaler Dialekt ist das Zäheste, was es gibt. Denke: Klaus Jürgen Haller beim WDR2 Mittagsmagazin! Man wird das NIE los. Ich selber bin mit meinem Idiom dort aber ganz gut klargekommen.

Nee. Datt kannich so nich stehen lassn.

Unn dä Haller, dattis n Arschloch. Erst warer bei mein Bruder inne Klasse, unn dann macht datt Arsch Karriere. Blöde Aap!

Hartnäckig bei eingefleischten Einheimischen ist das Wörtchen "woll". Rutscht mir heute noch bisweilen raus, obwohl ich schon fast 2 Jahrzehnte unter Rheinländern lebe. Wirklich charakteristisch ist aber ganz was anderes, eher verschwiegenes. Denn ein ordentlicher Wuppertaler kann zwar eigentlich ein "t" sprechen. Sagen wir mal wie in "Tüte". Aber beim "tt" tut er sich schwer, wegen dem vorangehenden kurzen Vokal wohl. Und dann wird der Konsonant schlicht ausgelassen.

Dawegen haben die Wuppertaler auch Probleme, auswärtige Damen zu einem Rendezvous zu bewegen. Mal im Ernst: was denkt sich denn ein Mädel, wenn der Kerl erzählt, "Du hast so schöne Ti'en"?

(Was ich witzig finde: Das "tt" wird nicht wirklich ausgelassen. Es wird durch einen Kehllaut ersetzt, der eigentlich im Hebräischen bzw. Arabischen zuhause ist.)


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