Europawahl / Volksabstimmung

Pepper, Mittwoch, 04. Juni 2014, 22:59 (vor 3999 Tagen) @ Final C.

Tut mir leid final, das sagt mir nichts.
Geht Frau Jutta Ditfurth schon mit Ihrer
Bedeutungslosigkeit haussieren?

(......) zu zerlegen, was ihr leider bei Querfrontlern wie Jürgen Elsässer nicht gelingt. In 3Sat – Kulturzeit bezeichnete sie ihn als “glühenden Antisemiten und Schwulenfeind“


es gehörte schon immer zu den Usancen der Linken, ehemalige Genossen - heute Abweichler, Revisionisten gar - mit einer größeren Abscheu zu verfolgen als Konservative oder Liberale, Klassenfeinde halt.
Man fürchtet halt die Spaltung der Partei ( oder Bewegung ).

Elsässers Autoren-Leben habe ich ( nach der 'konkret-Zeit' ) nicht weiter verfolgt.
Wo zeigt er sich denn als "glühender Antisemit", wie Ditfurth behauptete.

Würde mich sehr wundern, wäre dem so. Aber auf irgendeinen Artikel wird sich Fr.Ditfurth wohl stützen.

( Ich habe in der Eile nichts im IT gefunden.)

Haste ma n Link?


Nein, Väterchen Oblomow, ich habe keinen Link und bin selbst sehr gespannt darauf, wie J. Ditfurth ihre Behauptung, Elsässer sei ein “glühender Antisemit“, in der Hauptverhandlung belegen will. Kurz nach Erhalt der Einstweiligen Verfügung bat sie ihre Leser auf ihrer Facebook-Seite um die Übernahme der zu erwartenden Prozesskosten in Höhe von 5000 € gebeten, sowie um Zusendung von Material aus dem hervorgehe, dass Elsässer ein Antisemit sei.

Schützenhilfe bekam sie von Spiegel TV in Form dieses tendenziösen Beitrags, der allerdings auch keine gerichtsverwertbaren Belege für ihre Behauptung gegenüber Elsässer hervorbringt

http://www.spiegel.de/video/verschwoerungstheoretiker-montagsdemos-in-berlin-video-1348...

Ich will jetzt nicht behaupten, Großartiges gefunden zu haben. Einfältiges allemal.

http://juergenelsaesser.wordpress.com/2014/06/01/die-antisemiten-sitzen-in-der-fed-nich...

Daraus ein paar Blüten, ohne viel Zeit und Sorgfalt.

Je weniger sich der Dollar auf eine realwirtschaftliche Basis stützt, umso stärker wird der Drang zum Krieg. Doch wer auf diesen Zusammenhang aufmerksam macht, wird als Antisemit dargestellt.

Primitiv verkürzt. Zu einfach. Und immer noch einfacher als etwaige Gegenargumente.
Journalismus, wie ich ihn nicht leiden mag.

...Lars Mährholz, dem Inspirator der Mahnwache in Berlin. Der sagte am 7. April gegenüber einem russischen Fernsehsender: „Woran liegen alle Kriege in der Geschichte der letzten hundert Jahren? Und was ist die Ursache von allem? Und wenn man das alles ein bisschen auseinander klabüsert und guckt genau hin, dann erkennt man im Endeffekt, dass die Federal Reserve Bank, die amerikanische Notenbank, das ist eine Privatbank, dass die seit über hundert Jahren die Fäden auf diesen Planeten zieht.“ Einen Tag später holzte die ehemalige Grünen-Vorsitzende Jutta Ditfurth auf ihrem Facebook-Blog: „Mährholz’ Aussage ist eine geradezu klassische rechtsextreme und zutiefst antisemitische ,Entlastung‘ der deutschen Geschichte.“

Hat sie doch Recht. DIE Ursache aller Kriege der letzten hundert Jahre. Bisschen einfach wieder, oder? Und so herrlich geschichtsvergessen. Das hätte nicht mal Adoffn gefallen. (Womit ich jetzt natürlich nicht sagen wollte, ein - irgendein - heutiger Journalist habe Ähnlichkeit mit oder toppe AH.)

Und dann die Diktion. "Die Fäden zieht." Wie gesagt: Zumindest dämlich. Und wenn man dann noch weiß, wer damals, Ende 1900, an der Errichtung der privaten Notenbank beteiligt war, dann bekommt der Absatz ein Geschmäckle, auch ohne Keule. Ein Herr Elsässer hätte darauf doch zumindest in zweckmäßiger Weise eingehen können.

Und gleich darauf natürlich die blauäugige Pferdeschwanzfrage:

"Aber warum sollte es „antisemitisch“ sein, wenn man auf die Drahtzieherrolle der Banken bei den großen Kriegen hinweist?"

Ja, warum. Und warum immer gerade nur die Infos liefern, die ins Konzept passen. Honni soit qui mal y pense.

"Zugespitzt gesagt: Die Antisemiten sind in der Fed, nicht unter den Kritikern der Fed."

Ersteres mag ja stimmen. (Sowieso finden sich traditionsgemäß Antisemiten allüberall bzw. nirgends grundsätzlich nicht.) Im ganzen Absatz wird aber das Spiel mit dem antisemitischen Klischee ignoriert. Das darf man schon benennen, zumal die amerikanischen Banken (und etliches andere Amerikanische) ja immer wieder gern mit allerlei jüdischen Zusammenhängen befrachtet diskutiert werden.

Zu guter Letzt, der Fairness halber:

"Natürlich wäre die Vorstellung absurd, die Gremien der Fed hätten etwa den deutschen Einmarsch in Polen 1939 beschlossen oder den US-amerikanischen Angriff auf Irak 2003. Aber auch das hat niemand behauptet. "

Gut. Dennoch darf man sich mit der Rhetorik (nicht nur Elsässers) kritisch auseinandersetzen. Die wurde ja doch wohl mit Bedacht gewählt.

Ob es sich bei Elsässer um einen "glühenden Antisemiten" handelt, habe ich noch nicht rausgefunden. War nicht mein Thema jetzt.


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