PISA

Divara @, Mittwoch, 04. Dezember 2013, 15:24 (vor 4181 Tagen) @ H..

Aber wo wir gerade bei den schulischen Hoffnungsträgern sind: Was mich persönlich am meisten fuchst, ist die Rechtschreibung. Da hatte ich heute eine recht pfiffige Gruppe, die machte so etwas wie eine Werbeveranstaltung für Billard-Tische. Dummerweise kam da auch die Sprache auf diese komischen Stöcke, mit denen man die Kugeln schubst. Sie wussten auch, wie die Dinger heißen: "Kö". Dann wollten sie wissen, wie man queue schreibt. Nä, ich denk', so einfach nich'. Greif mir also ein Lexikon - davon standen so 10 rum - wollte ihnen das Wörtchen unter die Nase reiben, grummelig gucken, also die ganze Palette ... gepfiffen. In dem Schülerlexikon kam das Wort gar nicht vor.

Und mal ganz im Ernst - wie soll eine Fernsehgeneration Rechtschreibung lernen?

Zumal repressive Maßnahmen im Sinne von "Fahrenheit 451" offensichtlich völlig überflüssig sind.


Tja, das ist wohl ein Thema für sich. Zum Trost: Annette von Droste-Hülshoff hatte es mit der deutschen Rechtschreibung auch nicht so. "Soll der Lektor machen", meinte sie, "ich hab keine Lust, das alles nochmal durchzusehen."

Manche Konservative stehen auf dem Standpunkt, dass Rechtschreibung ein Kulturgut sei, welches es zu bewahren gelte. Aus meiner reichhaltigen Unterrichtserfahrung muss ich allerdings sagen: wenn nicht ein Ruck durch die (bundes)deutsche Bildungspolitik geht und eine Kommission wirklicher EXPERTEN selbiges vom Kopf auf die Füße stellt, dann ist die Rechtschreibung nicht zu retten. Innerhalb der Struktur, die unser Unterricht angenommen hat, ist sie gar nicht mehr zu vermitteln.


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