PISA
Anlaß des Interviews war das Erscheinen des Finkielkraut- Buches (Verlag Gallimard) : 'Die unglückliche Identität'
Für alle, die des schönen Idioms mächtig sind: hier ist das Interview auf Französisch:
http://www.liberation.fr/politiques/2013/11/15/en-me-traitant-de-reactionnaire-on-me-re...
Für mich, liebe Divara, ein zu komplizierter Text, da es auf Feinheiten der Formulierung ankommt.Ist Finkielkraut ein Pendant zu Sarrazin?
Der Ansatz ist ein anderer. Für Finkelkraut steht das emotionale Verhältnis zum Einwanderungsland im Vordergrund. ( Bestimmte Immigranten verachten das Aufnehmerland. )
Bei Sarrazin war es - soweit ich mich erinnere - die mangelhafte Bildung, die andere Kultur,
die eine Integration erschweren (würde).
Oder?
Lieber Monsieur Oblomow,
das von mir verlinkte Interview dürfte dasselbe sein, das Sie im Spiegel gelesen haben. Dazu Zitat von Camus habe ich wörtlich (in der Übersetzung) wiedergefunden. Tatsächlich ist der frz. Text nicht leicht zu verstehen, denn Finkielkraut äußert sich zu manchen Fragen sehr vage und unbestimmt - das verschwindet vielleicht in der deutschen Übersetzung. Er will wohl nicht noch mehr anecken als es ohnehin der Fall ist.
Auf die Idee ihn mit Sarrazin zu vergleichen, wäre ich eigentlich nicht gekommen. Sarrazin tauchte auf, landete einen Coup und verschwand. Nun verurteilt jeder sein Buch, obgleich es zwar viele gekauft, aber nur wenige gelesen haben (ich auch nicht). Aber Finkielkraut (und weitere Journalisten) haben wohl eher eine Sorge, die in Deutschland (noch) keine Rolle spielt: Die konfuse Einwanderungspolitik schafft Unzufriedenheit, die sich Marine LePen gutschreiben kann. Nach den beiden Flaschen Sarkozy und Hollande hat sie gute Chancen, die nächste Präsidentin zu werden. Und das muss auch der polnisch-jüdische Einwanderer Finkielkraut fürchten.Und Finkielkraut gehört zu denen, die sagen, dass die Missstände unter den Einwanderern benannt werden müssen, um dieses Feld nicht dem FN zu überlassen. Genauso äußert sich Christophe Barbier vom express (links-liberal).Sarkozy traute sich zwar, aber er unternahm nichts. Hollande greift durch, aber manchmal sehr chaotisch - man denke an den "Fall Leonarda". Den schildere ich mal in einem Extra-Post, damit es hier nicht zu lang wird.
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Oblomov,
03.12.2013, 20:17
- PISA - Oblomov, 03.12.2013, 20:29
- PISA - Divara, 03.12.2013, 21:54