Maxeiner & Miersch

alex, Montag, 27. Oktober 2003, 16:04 (vor 7871 Tagen) @ Bell @ Alex

Bell @ Alex schrieb:

Denn Unschuldige absichtlich zu töten ist ein
Kriegsverbrechen, sofern scheinen wir uns endlich
einig darin zu sein dass Hiroshima und Nagasaki
Kriegsverbrechen waren.


Quatsch, man nahm den Tod von Zivilisten in Kauf.
Man hat ihn nicht absichtlich beschlossen.

Tief beeindruckt hat mich das fröhliche Lächeln,
mit dem jener Truman offensichtlich den Einsatz
der Abomben beschloß.


Klar, er wußte ja , dass er nun ein
Kriegsverbrechen beging.
Bell, der ging nicht davon aus!

Sie wissen also um die hohe Wahrscheinlichkeit von
zivilen Opfern bei einem Angriff.
Kriegsverbrechen?

Nochmals nein. Das israelische Militär geht meines
Erachtens höchst umsichtig gegen die Hamas vor. Es
versucht zivile Opfer weitgehend zu vermeiden.


Klar, das versucht man immer. Hat man auch in
Japan.
Klappt leider nicht immer. Auch heute noch nicht.

Kriegsverbrechen wäre die absichtliche, geplante
Tötung der Zivilbevölkerung.

Aber sich in ein Cafe zu stellen...ist
unentschuldbar und außerordentlich dumm. In der
kulturell entwickelten Welt betrachtet man sowas
als absolut niederträchtig.Und es führt zu keinem
militärischen Vorteil.Im Gegenteil.

Ich zitiere mal einen Poster namens Alex:

"Die Unterstützung einer Zivilbevölkerung für
einen
Krieg wird unterminiert, genauso die Moral der
kämpfenden Truppe, die weiß. dass ihre Familien
nicht mehr sicher sind. Das macht sie zu einem
Ziel."


Klar, bei der Bombardierung von kriegswichtiger
Industrie und von militärischen Einrichtungen
innerhalb
von bewohntem Gebiet.
Was hat der Terror der Hamas mit einem Krieg zu
tun?

Legitime Kriegsführung wäre laut "meiner"
Definition
das Töten von möglichst vielen Zivilisten?

Ja, die Zitate erspare ich mir, lesen Sie ihre
eigenen Postings doch einmal nach.


Da finde ich nichts, das absichtliches
massenhaftes Töten von Zivilisten als legitime
Kriegsführung bezeichnet.

Sie aber legtimieren genau dieses
Verhalten durch Ihre Definition vom ´Wesen des
Krieges´ nach der das absichtliche Töten von
Zivilisten legitim ist.

Bell,das habe ich nie gesagt. Für mich ist die
Trennung von absichtlich und in Kauf nehmen das
eigentlich problematische.In der Genfer Konvention
wurde in der Definition von Kriegsverbrechen
Zivilisten betreffend lediglich formuliert, das
Angriffe auf Zivilisten so zu verstehen sind.

Ich beginne zu ahnen wo Ihr Denkfehler liegt:

Sie argumentieren: Die Kapitulation Japans ist ein
legitimes Kriegsziel (worin wir uns ja noch einig
sind). Der Tenno kapituliert wenn ich möglichst
viele Zivilisten mittels Atombombe o.ä. umbringe,
daher ist es legitim die Zivilisten umzubringen,
denn ich nehme deren Tod ja nur ´in Kauf´ zum
Erreichen eines militärischen Zieles.


Ach isses nicht langweilig...

Sie gehen bei Hiroshima von einer absichtlichen
Tötung von Zivilisten aus, ich von der
Inkaufnahme.
Da kommen wir auch nicht zusammen.

Ansonsten IST Krieg im moralischen Sinn ein
Verbrechen an und von Menschen...

Krieg ist kein Verbrechen an sich sondern ab und
an notwendig, gerechtfertigt und legitim.


Im strafrechtlichen Sinn steht das für mich außer
Frage. Trotzdem passieren dann Dinge, die Menschen
sowohl als Täter wie auch als überlebende Opfer
beschädigen.
Auch wenn Gewaltanwendung legitim und notwendig
ist.

Nur wenn man Krieg und Kriegsverbrechen
miteinander verwechselt bzw gleichsetzt, wird
Krieg ein Verbrechen an sich. Darum ist es sehr
notwendig zwischen beiden Begriffen streng zu
unterscheiden und darum ist es um so notwendiger
(Kriegs)Verbrechen als solche zu erkennen und zu
bezeichnen.


Da sind wir einer Meinung.


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