der semitische antisemit ? teil 1

.@Don Kuschinsky, Dienstag, 15. Juli 2003, 12:33 (vor 7968 Tagen) @ Don Kuschinsky

Jetzt geben Sie mir aber ´ne Aufgabe! Ich
versuch´s mal:

Uri Avnery liefert mit den 80 Thesen tatsächlich
eine Art Bestandsaufnahme, er hat auch sonst viele
politische Ideen aber kein umsetzbares Konzept,
nicht einmal ansatzweise. Er geht von Prämissen
aus, die unrealistisch sind. Seine Einschätzung
der Möglichkeiten Israels sind unzutreffend: mal
Ohn- mal Allmacht. Beides ist immer daneben.

Ich meine, daß er das absichtlich macht und nicht
etwa unbewußt oder in gutem Glauben.

Uri Avnery bewirkt mit seinen provokanten
Äußerungen immer eine Polarisierung. Ein solcher
Ansatz garantiert, daß möglicherweise
bedenkenswerte Vorschläge außerhalb von Uri
Avnerys Kreisen nicht aufgenommen werden, weil
damit eine Entscheidung für ihn insgesamt
impliziert wäre. Man kann ihn ja nicht einmal
zitieren. Schreibt er etwas Interessantes, sucht
man sich andere zitierfähige Quellen. Das kommt
zwar selten vor, aber manchmal eben doch.

Seine gesamte Arbeit zielt m.E. darauf ab, daß im
Konflikt zwischen den Palästinensern und Israel
nichts Konstruktives geschieht, also gewissermaßen
etwas, das seine Publikationen und seine
Selbstdarstellung als wahrer israelischer Patriot
einstens überflüssig machen könnte. So ist er der
passende Partner für Ariel Sharon, eine Art Alter
ego.

Es ist ihm offensichtlich nicht nur gleichgültig,
mit wem er in einen Topf geworfen wird, sondern er
legt es ausdrücklich darauf an, in braunen und
rotbraunen Töpfen zerkocht zu werden. Wie erklärt
sich sonst, daß er Jürgen W. Möllemann verteidigt?

Ist es heutzutage schon jemandem positiv
anzurechnen, wenn er nicht (!) das Existenzrecht
Israels bestreitet oder anzweifelt, auch noch
einem Juden mit der Vergangenheit Uri Avnerys?

"Der zentrale Punkt seiner politischen Auffassung
dürfte jawohl die Rückgabe der besetzten Gebiete,
die Gründung eines palästinensischen Staates und
die Teilung Jerusalems sein. Das ist seiner
Auffassung nach die Grundvoraussetzung für ein
friedliches MIteinander in dieser Region. Liegt er
damit 100%ig falsch?"

Nein, damit liegt er m.E. nicht "100%ig falsch",
aber eine Diskussion mit ihm würde ich darüber
niemals führen, weil er die Möglichkeiten Israels
im geostrategischen Rahmen außer acht läßt, und
weil er aus einer Position der grundsätzlichen
Ablehnung der Menschen argumentiert, die andere
Ideen und Vorschläge vorbringen.

Diese Menschen sind auch die Zielgruppe der
Antisemiten, übrigens nicht nur der deutschen.
Darum greifen sie begeistert auf, was er von sich
gibt. So dient er diesen braunen und rotbraunen
Kreisen.

"wer, wo, warum, wozu, seit wann, für wen? "WAS"?
"WAS"?"

Die Antworten sind zunächst seiner Biographie zu
entnehmen. Ich will nicht psychologisieren. Ich
hatte vorgeschlagen, ihn weniger nach dem "Was" zu
beurteilen, als ihn "gewissermaßen von außen
anzugehen". Wie, das überlasse ich Ihnen. Erwarten
Sie bitte nicht, daß ich meine Ergebnisse hier
ausbreite. Die sind nämlich nur für mich gültig.


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