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Bundestagsqual 2013

Alex @, Sonntag, 06. Oktober 2013, 07:52 (vor 4241 Tagen) @ Oblomow

(2.) Die Ballett-Aufführung der Kinder und Jugendlichen war ja ganz bezaubernd. Muß ja nicht immer perfekt sein. Hat auch Charme, wenn kein 'Pas de Bourrée und keine Fouettées, sondern nur Katzenschritte (Pas de chat) gezeigt werden.
Währenddessen erschienen auf der Leinwand irgendwelche Honoratioren, Leistungsträger, Nobelpreisträger, aber auch Konstruktionszeichnungen, Skizzen. So weit, so gut. Ob die eingeblendeten Persönlichkeiten nur BW- Landeskinder waren oder Wissenschaftler aus ganz Deutschland, konnte ich ohne Brille nicht erkennen, denn ich war beim Abwaschen, warf nur hin und wieder einen Blick auf den Bildschirm.
Ich war (fast) "fassungslos" (ein moderner Begriff, der heutzutage sehr gern und lebhaft für kleinere Überraschungen gewählt wird), als neben 'Friedrich Hegel' und den i.d.R. älteren Herren des 18., 19. und 20.Jahrhunderts plötzlich Harald Schmidt eingeblendet wurde.
Es ging augenscheinlich nicht einmal ein Raunen durch die Menge. Offensichtlich hielten sie es für vollkommen normal und nicht nur für vertretbar, diesen Witzbold und Spaßmacher in die Riege der alten, längst verstorbenen Wissenschaftler zu stellen. Soweit ich sehen konnte, war Schmidt der einzig noch lebende und damit Repräsentant "unserer Zeit". Da wäre mir Inge Meysel noch lieber gewesen - nicht nur, weil sie eine Frau war.

Na gut, 'fassungslos' war etwas hochgegriffen, abe innerlich empört war ich schon. ;-)
Dieser Fauxpas ist mir unerklärlich: Wie kann man nur .....??
Wahrscheinlich waren neben Daimler Benz auch die Privatsender RTL/SAT1 Sponsoren.

Vielleicht sehe ich das auch alles zu eng.
.

Lieber Sir Oblomow, die inflationäre Verwendung des aussagekräftigen Adjektivs fassungslos finde ich zu Recht von Ihnen kritisiert.
Aber woraus leiten Sie denn ab, dass dies ein moderner Begriff sei?
Der Zustand des "gefasst seins" ist doch imho im besten Sinne erstrebenswert, angesichts des alltäglichen Unbills, der einen, ohne die englische "stiff upper lip", zu einem kleinen Veit machen kann.
Und als Haltung alles andere als modern, sondern männliche Tradition at its best!
Die Fassung zu verlieren ist doch schlicht eines Mannes unwürdig, um mal etwas Salz in die Wunde Ihres feministischen Herzens zu reiben. :-D
Fassungslosigkeit ist emotionaler Ausdruck einer im schlechtesten Sinne weibischen Attitüde, der ich Sie ungern zeihen möchte.
Aber Inge Meysel in eine Reihe mit den "Geistesgrößen" des 18. und 19. Jahrhunderts zu stellen, sie sogar einem boshaften Intellektuellen-Hasser wie Schmidt vorzuziehen, scheint mir absolut "unenglisch".

Und einem Kerl, der sein Geschirr noch händisch erledigt, unangemessen...


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