Prinzen und Frauen

Oblomow, Donnerstag, 25. Juli 2013, 18:57 (vor 4411 Tagen) @ FC


Alsdann: Ich weiß nicht, ich weiß nicht Gevatter Oblomow, was Sie an diesen Verhaltensbiologen gefressen haben. Mir ist das schon aufgefallen, als Sie auf Konrad Lorenz rekurrierten. Was der “Kollege“ da von sich gibt, ist m.E. eine Mischung aus Küchenpsychologie und fragwürdigen analytischen Messmethoden, deren Ergebnisse frei interpretierbar sind. Widersprüchlich zudem.

Genosse Final Cut, dem Konrad Lorenz bin ich nie gefolgt! Sicherlich hatte ich ihn als Negativ-Beispiel nur zitiert, weil er meinem Köter den "Trost der Rationalität" absprach. Wenn ich' richtig erinnere, behauptete er am Beispiel eines seekranken Hundes, diesem würde die Rationalität fehlen, die Reise, die Fährfahrt fände irgendwann ein Ende.
Geht man davon aus, müsste das (so der Köter Boot-Fahren nicht kennt) Verzweiflung, Panik auslösen.

Aufgrund meines i.d.Z. hohen Erfahrungsschatzes bezweifele ich diese überhebliche Differenzierung zwischen Mensch und Tier, nie habe ich bei den für meine diversen Köter jeweils ersten Schiffahrten erlebt, dass - trotz Unwohl-Sein, was überhaupt selten vorkam - der Hund nicht das herannahende Ufer erahnte. Mit Cléo musste man beim AutoFahren schon sehr behutsam die Kurven nehmen, damit sie nicht kotzten mußte. Auf der letzten Fähre ( danach wurde der Fährdienst an diesem Tage wegen Sturmflut eingestellt ) standen sie und ich an Backbord und schauten auf das unruhig sprudelnde Wasser. Cléo schaute ganz ruhig, aber interessiert auf die meilenweit entfernten Leuchtpunkte, die salzige Nässe kroch in unser 'Gefieder'. Da war keine Panik in ihrem Blick, ihrem Verhalten. ( Speziell für Cut: ) Aber Cléo war ja auch ein Mädchen und wußte, dass ich ihr Geborgenheit und Schutz geben würde. ;-) ;-) Es wurde dunkel und kalt, mein kleiner Rennwagen stand unmittelbar an der stumpfen Bugseite der Fähre. Die Brecher der tobenden See, die hektoliterweise sich über diese Bugwand erbrachen, donnerten auf meine relativ flach liegenden Frontscheibe, so dass ich um diese fürchtete. Gern erinnere in mich an dieses Bild. Angesichts der Naturgewalten hätte man Angst kriegen können. Nur selten spürt man sie in dieser Deutlichkeit.
Also, kurz und knapp, wenn man den Versuch der Seekrankheit mit einer Person, die nie zuvor das Meer erleben konnte, durchführt, wird sie auch ein großes Unbehagen - möglicherweise Angst - spüren, wenn die See nur "wild" genug ist.
Kollege Cut, Sie als Nordsee-Fan wissen sicherlich, dass allein in der Deutschen Bucht ( Angelpunkte Helgoland, Nord-Küste Niedersachsen, West-Küste Schleswig-Holstein ) jedes Jahr 30 Schiffe sinken. Das sind keine kleinen Segelbötchen, sondern zumeist ausgewachsene Pötte. Unglaublich, nicht wahr?

Also, alles Quatsch, was Lorenz erforschte? Sicherlich nicht! Die Graugänse lasse ich ihm. ;-) Aber Hunde & Katzen unterschätzte er in ihrem Verhalten.

Grammer (hingegen) möchte ich schon empfehlen, zumindest ist er amüsanter. Entgegen früheren Ansichten, wonach "der Mensch" ausschließlich ein Produkt seiner Umwelt ist ( Ansatz der herrschenden Soziologie-Lehre der 1970ff ), bin ich zwischenzeitlich fortschrittlicher bzw. rückschrittlicher geworden und glaube, es ist eine Melange der Prägungen. Hierzu gehört dann auch, dass Frauen von Natur aus ein wenig ;-) anders ticken als Männer ( oder vice versa ). Der Unterschied dürfte in etwa so gering sein wie zwischen Griechenland und England in der Wirtschaftspolitik. Also im Grunde unerheblich, wenn man aus einer fern liegenden Galaxis auf unseren Planeten starrt. Womit ich, um auf Ihre Frage, die Sie andernorts stellten und die ich nicht mehr wiedergefunden habe, zu antworten, die Frage nach dem Frauen- und dem Männerbild hinreißend deutlich beantwortet haben dürfte.
Und, Genosse Cut, natürlich ist Grammers Feststellung, Raucher hätten weniger schöne Töchter, BullShit. Auch statistisch wäre es gar nicht beweisbar. Man denke nur an den Versuchsaufbau, der Wiederholbarkeit etc.
Aber einzelne Ergebnisse des Wiener Instituts decken sich mit denen der Sozialforschung und denen der Kultur-Psychologie. Bieten einen weiteren Beleg bei der komplizierten Erforschung des Seins.


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