Prinzen und Frauen

Divara @, Freitag, 02. August 2013, 09:55 (vor 4306 Tagen) @ FC

Das läuft dann so:
Wir beendeten gestern (zu mehreren)eine kulturelle Veranstaltung beim Italiener mit einem Cappuccino. Das Gespräch kam auf die praktischen Vorzüge der neuen e-Card für den Bus. Diese ist sogar übertragbar! Wie schön, sagte meine Freundin, dann kann ich ja auch meine Katzen mit der e-Card fahren lassen...Es folgte dann wieder eine Vorstellung, wie Männlein just an diesem Tag Miau Miau gemacht hatte und wie niedlich es aussehen würde, wenn er seine e-Card an das Lesegeraät halten würde.... Verzweifelt habe ich die Aufmerksamkeit auf diese scheußlich schmeckenden Plätzchen gelenkt, die man mit jedem Cappuccino serviert bekommt.


Das habe ich mir fast gedacht. Trotzdem Haubesuche strikt vermeiden! Sie würden weiter leiden und Ihrer Freundin wäre nicht geholfen. Wenn bereits eine kaffkaeske Verwandlung auf der Verhaltens- und Kommunikationsebene stattgefunden hat, die auch in freier Wildbahn (unkontrolliert) gelebt wird, verkompliziert das Ihre Entscheidungsfindung ein wenig. Es soll ja nicht passieren, dass Sie sich auch von den anderen Freundinnen trennen müssten, weil die in dem Verhalten der “Katzenfrau“, kein möglichweise schwerwiegendes Problem sehen bzw. es sie nicht stört. Ich schlage daher vor, die Wirkung von Duftstoffen einzusetzen. Besorgen Sie sich Katzenminze (Hildegard von Bingen erprobt!) oder Baldrian, eingenäht in kleine Leinensäckchen, die Sie wie selbstverständlich, als ob es ein Brillenetui sei, auf den Caféhaustisch neben Ihr Gedeck legen. Ich weiß nicht, Frau Divara, ob Ihnen bekannt ist, wie Katzen auf den Geruch dieser Kräuter reagieren.

http://www.youtube.com/watch?v=F6bzMGnhdAg

Gelingt das harmlose Experiment, werden auch Ihre anderen Freundinnen, sowie andere Gäste, Passanten etc. ,vielleicht sogar die veränderte Freundin selbst, die Problematik in ihrer ganzen Tragweite erkennen, der Weg in die Gesundung stünde damit offen.

Ja, das könnte klappen. Nichts wäre schlimmer, als wenn die geliebten Tierlein plötzlich ihren Sexualtrieb heraushängen lassen würden. Denn dessen Begrenzung (durch Kastration bzw. Sterilisation) ist es ja gerade, der diese Lebewesen so positiv vom Menschen unterscheidet. Obwohl meine Bekannte dem eh nicht allzu oft ausgesetzt gewesen sein dürfte.
Was ich überhaupt nicht verstehe: wie kann man sich trotz dieser übergroßen Tierliebe Schinkenbrötchen und Schnitzel genussvoll reinziehen?
Gestern, beim Walken durch den Wald wurde ich Zeugin einer wunderschönen Szene: Einem Bauern war das Schwein entwischt. Und es war schneller als er, der Bauer rannte mit den Armen fuchtelnd und schreiend hinterher. Ich war natürlich ganz auf der Seite des Schweins. Obwohl es sicher artgerecht gehalten wurde, sonst hätte es gar nicht ausbüchsen können. Aber diese Minuten der Freiheit habe ich ihm von Herzen gegönnt.


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