Prinzen und Frauen

FC, Sonntag, 28. Juli 2013, 14:11 (vor 4409 Tagen) @ Oblomow

Wir werden wahrscheinlich hier erstmalig die Gelegenheit haben, den Verlauf ausführlich - natürlich wissenschaftlich - zu begleiten und zu kommentieren. Vielleicht gelingt es auch Grammers These zu verifizieren.


Ich weiß, Sie brennen drauf, lieber Kollege Oblomow, die letzten Rätsel der Evolutionsbiologie zusammen mit mir noch zu unser beider Lebzeiten aufzuklären. Ich mache da gerne mit, auch wenn ich der Ansicht bin, dass unsere baldigen, stichhaltigen Ergebnisse uns persönlich genauso viel bringen werden, wie einem Psychologiestudenten, der hofft, durch diese Studienwahl hinter das Geheimnis seiner Probleme zu kommen und sie zu lösen.

Deshalb nicht, Genosse Cut, wir würden schon zu aussagekräftigen Ergebnissen gelangen. ;-)
(Die aber mehr über Ihre Kritikerin aussagen würden als über die Belastbarkeit des Grammerschen Ansatzes.)

Ich habe aber Skrupel bekommen. Meinen Sie wirklich, dass es statthaft ist, Ihre Kritikerin hier öffentlich einen relativ intimen Test durchlaufen zu lassen und dann noch diesen zu bewerten. ( Ganz abgesehen vom Datenschutz: Die Ergebnisse wären ja direkt zuordenbar. )

Es wäre auch ein Kunstfehler, Herr Kollege, jeder Wissenschaftler mit einer seriösen Reputation würde unsere Aussagen in den Bereich der “Metaphysik“ einordnen. Mal abgesehen davon, dass wir den Schutz der Privatsphäre aufgeben müssten, dies auch noch ohne Wissen und Einverständnis der Probanden, befangen sind, entspräche unsere Methodik in etwa dem, was man von einem guten Psychoanalytiker sagt, dessen außerordentliche Fähigkeit darin besteht, die Ostereier wiederzufinden, die er vorher bei anderen versteckt hat. Letztlich würde man uns zu Recht das vorwerfen, was ich an mr-mali kritisiere. Man kann nicht, wenn man eine faule Banane erwischt hat, auf den eigentlichen Geschmack der Frucht schließen. Ich bin froh, dass Sie, lieber Oblomow, das auch so sehen und es noch rechtzeitig erkannt haben, weil der Vorschlag ja von Ihnen kam, Grammers These an diesem bestimmten Einzelfall zu verifizieren.

Denken Sie bitte an Büchners Woyzek: Der arme junge Mann wird mit Bohnen gefüttert. Die Frage steht im Raume, wie lange kann er durchhalten? ;-) Das Verfahren ist für das späte 19.Jahrhundrt und das frühe 20. durchaus üblich: im weitesten Sinne 'Menschenversuche'. Statistisch gesehen hat der Einzelversuch eh keine Bedeutung/Relevanz. Nachweisen läßt sich dadurch nichts, außer dass wir elende Voyeure sind.
Deshalb die Frage, Genosse Cut:
Ist unsere Handlungsweise legitim? Oder sollten wir die "Arbeit" besser einstellen?


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