Prinzen und Frauen

FC, Dienstag, 30. Juli 2013, 02:26 (vor 4521 Tagen) @ Peppermind

Wir Russen haben ein - wie ich meine - sehr schönes altes Sprichwort, vielleicht sogar eine Weisheit der - längst untergegangenen - russischen Seele:

'Nicht geliebt zu werden, ist ein Mißerfolg. Nicht lieben zu können, ein Unglück.'

(( Auch nur aus dem Gedächtnis. Und nicht wissend, wer es (wann) ursprüglich formulierte.))


Ich hörte jüngst auf einer Beerdigung ein - ich glaube - Dostojewski-Zitat, das ich wiederum sehr gut fand:

"Einen Menschen zu lieben, bedeutet, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat."

Ich finde das mehr als nur oberflächlich tiefgründig (unabhängig davon, ob man an Gott glaubt), und denke, dass es in landläufigen Beziehungen leider außerordentlich selten dazu kommt.


Ich kenne das Zitat aus christlichen Kreisen, da heißt es, “Einen Menschen zu lieben, bedeutet, ihn so zu sehen, wie Jesus ihn sieht. “


Es ist aber doch etwas anders. Es ging nicht nur ums Gesehenwerden, sondern darum, wie der Mensch ursprünglich eben gemeint war. Auch, was ggf. aus ihm hätte werden können.


Im Zusammenhang mit dem Glauben an Gott ist das plausibel. Da hätten wir auch Anleitungen/Regeln mittels derer wir verfahren können, um dieses Bild in uns zu erzeugen, wie der Mensch ursprünglich gemeint ist oder was aus ihm hätte werden können. Reine Glaubenssache also, die ich als gegenpoliger Part meiner Beziehung aber akzeptiere.

Wenn wir nun “gottlos“ an die Sache heran gehen, können wir das ursprünglich gemeinte Menschenbild auch nicht kennen, sondern nur als Evolutionsprozess zu diesem Menschenbild hin begreifen, bislang ist immerhin schon dank der Arbeiten von Grammer/Oblomow der Steuerungsmechanismus durch f aufgeklärt worden. Eine wunderbare Synopse aus Evolutionsbiologie, Verhaltensbiologie, Psychologie und Selbstversuchen. Welche Rolle spielen dabei eigentlich die Abfallprodukte Kunst, Literatur, Musik etc.? Ich kann da aber nicht mitreden, mein Fachgebiet ist die Esoterik.
Es gibt übrigens auch kreatonistische Biologen, die Thesen aufstellen, dass tatsächlich auf der Arche Noah Platz für alle Tiere war. ich habe mich sofort gefragt, was die 40 Tage lang gegessen haben.

[/b]> Frau Peppermind, wir kommen aber, auch wenn wir den lieben Gott außer Acht lassen und uns nur auf eine Zweierbeziehung konzentrieren, nicht um die Frage herum, ist es möglich, einen Lebensgefährten (mit oder ohne standesamtlichen Trauschein) immer zu lieben und ihm in jeder Hinsicht treu zu bleiben? Wo/wann fängt das Verlassen, das Betrügen an? Wie sinnvoll ist es, zusammenzubleiben, wenn die Liebe erstirbt, oder man sich gar, nicht mehr riechen kann? Den anderen nicht mehr so sehen kann, wie er gedacht ist? Ich bin nicht für ein unbedingtes “bis dass, der Tod euch scheidet“, mir graust’s, wenn ich hinter manche Beziehungsfassade blicke.


Ich möchte auch ein Zitat beisteuern.

“Ohne meine Frau wäre die Ehe unerträglich.“
(Don Herold)

Da wird sich der Russe natürlich sofort fragen, wie erträgt die den nur?


Ihr Frage kann ich nicht beantworten. Es gibt Menschen, die schaffen das. Menschen, die suchen das, was bleibt oder wird.
Und die Mehrheit stänkert rum. Respektlos.
Ich bin sowieso nicht für die Ehe. Allein religiös kann ich das nachvollziehen (was aber das Problem nicht unbedingt löst). Die Institution kann ich nicht ausstehen, aus Prinzip. Selbst bei der Steuererklärung. Ich hab's auch nicht so mit Symbiose und Gemeinsamem.


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